Die Spermienqualität ist einer der entscheidenden Einflussfaktoren für eine gesunde Schwangerschaft.

Spermien sollen schnell, beweglich und wohlgeformt sein, in großer Zahl auftreten und lebendig und munter ihr Ziel erreichen, um dort pannenfrei ihre einzige Aufgabe zu erfüllen: Eizellen befruchten. Klar, dass dieser Job Qualitätsbewusstein erfordert.

Bis zu 90 Tage dauert es, bis sich die Spermien zur vollen Reife entwickelt haben. In dieser Zeit sind sie vielen schädlichen Einflüssen ausgesetzt: Stress, Krankheiten, schlechte Ernährung, Arzneimittel, Hitze und andere. Hier sind die entscheidenden Faktoren für qualitativ hochwertige Spermien. Sie zu kennen, kann vor Unfruchtbarkeit schützen.

Spermien und Sperma – was ist der Unterschied?

  • Sperma besteht aus Spermien und Samenflüssigkeit. Ohne qualitativ hochwertiges Sperma kann der Mann unfruchtbar sein.
  • Spermien werden die reifen männlichen Samenzellen genannt, die bei der Vereinigung mit der weiblichen Eizelle zu deren Befruchtung und dadurch zu einer Schwangerschaft führt. Ein Spermium ist kleiner als 0,06 Millimeter.
  • Die Spermien entstehen im Hoden und reifen im Nebenhoden weiter. Bei ‘Bedarf’ werden sie mit der Samenflüssigkeit in die Harnröhre transportiert und herauskatapultiert. 
  • Die Samenflüssigkeit besteht zu rund zwei Dritteln aus dem Sekret der Samenbläschen. Etwa 20 Prozent ist ein milchiges Sekret der Prostata, 10 Prozent macht ein Sekret der Nebenhoden aus. 

Wie lange leben Spermien?

Spermien überleben an der Luft bis zu 24 Stunden, in der Vagina nur wenige Stunden. Hervorragende Überlebensbedingungen finden Spermien dafür im Gebärmutterhals vor: 5 bis 7 Tage sind dort möglich.

Wie können Männer die Qualität Ihrer Spermien verbessern? 

Mit Medikamenten lässt sich eine schlechte Spermienqualität nur verbessern, wenn beispielsweise ein Hormonmangel die Spermienbildung beeinträchtigt oder eine Infektion den Spermatransport eingeschränkt. 

Nahrungsergänzungsmittel mit ausgesuchten Inhaltsstoffen können unter Umständen mehr bewirken:

  • Aminosäuren: Aminosäuren sind die Bausteine des Lebens. L-Arginin ist für die Entstehung von Spermin und Spermitin von essentieller Bedeutung. L-Carnitin ist ein wichtiger Baustein der Energieversorgung und damit für die Beweglichkeit der Spermien. 
  • Vitamine: Die Vitamine C und E tragen zum effektiven Schutz der Zellen vor oxidativem Stress und vor einer Schädigung der Spermien und der DNA durch freie Radikale bei. 
  • Folsäure: Ein Mangel kann bei Spermien die Anfälligkeit für Fehlbildungen erhöhen. Folsäure ist wichtig für die Zellteilung, das enthaltene Vitamin D hat eine erhebliche Bedeutung für die Steuerung der Hormone im Körpers des Mannes.
  • Spurenelemente: Spurenelemente wie Selen und Zink sind für die Spermienproduktion wichtig; zudem tragen sie zum antioxidativen Schutz der Zellen und Spermien bei. Bei Zinkmangel verbrauchen die Spermien zudem ihre Energie, bevor sie die Eizelle erreichen.
  • Antioxidantien: Pinienrindenextrakt enthält verschiedene Polyphenole, unter anderem Procyanidine. Beta-Carotin und Polyphenole haben eine hohe antioxidative Kapazität. Studien legen nahe, dass durch Procyanidine die Vitamine C und E im Körper wieder regeneriert werden können.

Ohne gesundes Sperma mit beweglichen Spermien in ausreichender Zahl ist ein  Mann zeugungsunfähig, kann also nicht zu einer Schwangerschaft beitragen.

So viel Sperma braucht der Mann.

Die Produktion im Hoden schafft pro Sekunde 1.200 Spermien – was zu einer durchschnittlichen Spermamenge von 2 bis 6 Millilitern pro Ejakulation führt. Wer auf weniger kommt, muss sich keine Sorgen machen: Für die Fruchtbarkeit ist die Spermamenge pro Ejakulation nicht entscheidend. Auch nicht wichtig, aber interessant: In einem Männerleben kommen bis zu 70 Liter Sperma zusammen.

1200

Spermien pro Sekunde

2

ml Sperma pro Ejakulation (min)

700

Liter Sperma im gesamten Leben

Welche Ernährung führt zu gesunden Spermien? 

Eine gesunde, vitaminreiche Ernährung sind die unverzichtbare Basis. Darüber hinaus sind viel Fisch, helles Fleisch, Gemüse, Nüsse, Obst und Vollkornprodukte empfehlenswert.

Wie wichtig ist die Beweglichkeit der Spermien?

Sehr wichtig! Damit die oben erwähnten 15 Millionen Spermien pro Milliliter Ejakulat eine Schwangerschaft auslösen können, müssen 40 Prozent oder mehr von ihnen beweglich sein und einen unaufhaltsamen Vorwärtsdrang haben. Immerhin: Bis zur Eizelle muss ein Spermium etwa 15 Zentimeter Strecke zurücklegen.

So hängen Spermiendichte und Fruchtbarkeit zusammen 

Jeder gesunde Mann sollte durchschnittlich pro Ejakulation rund 66 Millionen Spermien auf die Reise schicken. Glaubt man der Weltgesundheitsorganisation (WHO), reicht eine Spermiendichte von 15 Millionen lebendiger Spermien pro Milliliter Ejakulation bei ungefähr 2 ml Ejakulat aus, um eine Eizelle befruchten und ein Kind zu. Mindestens 15 Prozent der Spermien müssen normal geformt sein.

Bei weniger als 15 Millionen Spermien pro Milliliter Ejakulat steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Mann unfruchtbar ist. Ein spezieller Fall ist das komplette Fehlen von Spermien, Ärzte sagen Azoospermie dazu. Dazu kann es durch den Verschluss der Samenwege oder durch einen kompletten Ausfall der Spermienproduktion kommen.

Spermienqualität

Wie lange überleben Spermien?

Ein Spermium überlebt an der Luft höchstens 24 Stunden, in der Vagina nur wenige Stunden, im Gebärmutterhals wegen der dort herrschenden optimalen Überlebensbedingungen aber 5 bis 7 Tage – vorausgesetzt, es kommt überhaupt im Gebärmutterhals an. Bis zur Eizelle der Frau muss ein Spermium etwa 15 Zentimeter Wegstrecke zurücklegen.

7

Tage Überlebenszeit in der Vagina

Wie wird die Spermienqualität festgestellt?

Durch ein Spermiogramm. Dafür werden bei einer Spermaprobe Volumen, Aussehen, Konsistenz, pH-Wert, Mobilität und Anzahl bestimmt; bei Bedarf wird nach Zeichen für Entzündungen gesucht. Weil das Sperma stets neu gebildet wird, ist ein Spermiogramm nur eine Momentaufnahme und kann variieren. Bis ein Spermium reif ist, braucht es rund drei Monate. Es kann deshalb erforderlich sein, die Spermienqualität mehrfach zu bestimmen.

Was senkt die Qualität der Spermien?

Ist die Qualität der Spermien nicht so wie sie sein muss, um eine Eizelle befruchten zu können, sind häufig Lebensstilfaktoren der Grund. So verringert beispielsweise der übermäßige Konsum von Nikotin, Alkohol und Drogen die Spermienzahl. Grundsätzlich infrage kommen auch das Handy in der Hosen­tasche, die Acetylsalicylsäure im Schmerz­mittel, ein veränderter Hormonstoffwechsel wegen Übergewicht und der Missbrauch von Hormonen für den Muskelaufbau. Auch Antibiotika, Antidepressiva, Blutdruck- und Magen-Darm-Mittel haben einen negativen Einfluss auf die Spermaqualität, ebenso Chemikalien wie Weichmacher in Kunststoffen und Pflanzenschutzmittel  

Die Hoden sind ein besonders sensibles Organ und die Spermienproduktion deshalb störungsanfällig. Stecken die Hoden in einer engen Hose oder werden sie durch durch vieles Sitzen gestaut, funktioniert das Kühlsystem möglicherweise nicht mehr optimal, auch das kann die Spermienproduktion beeinträchtigen. Infektionskrankheiten wie Mumps, Infektion mit Chlamydien, Bakterien im Ejakulat, angeborene Fehlbildung wie Hodenhochstand und Hormonmangel, Tumorerkrankungen sowie Operationen und Verletzungen können eine schlechte Spermaqualität verursachen oder die Transportwege blockieren. Und letztlich nimmt ab 40 Lebensjahren Spermienqualität ohnehin langsam ab.

Wie können Ärzte bei Unfruchtbarkeit helfen?

Bei  einer deutlich verringerten Spermienanzahl werden Ärzte versuchen, die Ursachen herauszufinden und zu beheben. Zu den Untersuchungen, die in solchen Fällen durchgeführt werden, gehören neben einer Ultraschalluntersuchung der Hoden eine Hormonbestimmung und eine Chromosomenuntersuchung. Ergeben die Untersuchungsergebnisse keinen Ansatz, um die Ursache der verringerten Spermienzahl zu beheben und dem Mann dadurch wieder zu Fruchtbarkeit zu verhelfen, können gezielte Behandlungen mehr bewirken. Grundsätzlich kommen infrage:

  • das künstliche Einführen von Sperma in den weiblichen Genitaltrakt (Insemination), 
  • die künstliche Befruchtung der weiblichen Einzelle im Labor, 
  • das Einspritzen eine Spermiums in die Eizelle (ICSI). 
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